5G: Neue Marktpositionierung für Telkos

Infografik „Telecommunications Outlook 2020+“; Quelle: BearingPoint

Frankfurt am Main, 8. September 2020 – 5G ist weit mehr als ein neuer Mobilfunkstandard in der fünften Generation, der den Kunden schnelleres Internet ermöglicht. Tatsächlich kann 5G für Anbieter in der Telekommunikationswirtschaft zum wahren „Game Changer“ werden: 5G ermöglicht signifikant höhere Bandbreiten bei der Datenübertragung (enhanced Mobile Brandband, eMBB), niedrigere Latenzzeiten (ultra Reliable Low Latency Communication, uRLLC) und höhere Gerätedichten pro Quadratkilometer (massive Machine Type Communication, mMTC). Mit diesen technischen Verbesserungen sind Telkos erst in der Lage, radikal neue und deutlich lukrativere Geschäftsmodelle einzuführen.

„Die Weiterentwicklung der Telekommunikationsunternehmen ist zwingend notwendig, da die Branche sich aktuell von mindestens zwei Seiten Druck ausgesetzt sieht: Zum einen müssen die Telkos sehr viel Geld für Infrastruktur und Lizenzen investieren. Zum anderen profitieren Content-Anbieter wie Netflix oder Amazon Prime immer mehr vom Ausbau der Netze, ohne sich an den Kosten zu beteiligen. Folglich sind Telkos beim Generationenwechsel von 4G zu 5G mehr als zuvor gefordert, ihr aktuelles Angebotsportfolio nicht einfach nur mit ‚5G‘ umzubenennen. Vielmehr sollten sie ihre Energie dafür nutzen, innovative und vom Kunden nachgefragte Anwendungsfälle zu entwickeln und anzubieten, die langfristig signifikant höhere Gewinnmargen versprechen“, so Markus Laqua, Partner bei BearingPoint.

Diese Entwicklung hat BearingPoint zum Anlass genommen, die zukünftige Rolle von Telkos hinsichtlich ihrer Geschäftsmodelle neu zu definieren. In der Vergangenheit haben Telekommunikationsunternehmen als Netzwerkentwickler („Network Developer“) meist ihr Angebot auf die reine Konnektivität der Kunden beschränkt. Erst mit 5G erhalten Telkos zukünftig die Chance, sich als Servicevermittler („Service Enabler“) oder gar als Serviceentwickler („Service Creator“) vollständig neu am Markt zu positionieren. Service Enabler bieten auch weiterhin Konnektivität an, können jedoch durch die Bereitstellung digitaler Plattformen einen zusätzlichen Teil der 5G Wertschöpfung generieren. Service Creator gehen noch einen Schritt weiter, indem sie über das Angebot radikal neuer und zum Teil branchenfremder Dienste den Hauptteil der Wertschöpfung für sich beanspruchen.

Die neue Infografik „Telecommunications Outlook 2020+“ visualisiert über 20 innovative Anwendungsfälle aus den Bereichen eMBB, uRLLC sowie mMTC, bei denen Telekommunikationsunternehmen sich genau in der Rolle als Service Enabler oder Service Creator wiederfinden können. Jedes Anwendungsszenario gibt Auskünfte (1) zur Zielindustrie, (2) zu den Mindestanforderungen an die Konnektivität, (3) zu den technischen und (4) kommerziellen Voraussetzungen für die Realisierung, (5) zur Marktreife sowie (6) zum erwarteten kommerziellen Markteintrittszeitpunkt des jeweiligen Anwendungsfalles. Zudem enthält jedes Anwendungsszenario eine Empfehlung zur strategischen Realisierung und die daraus resultierende Wertschöpfungstiefe.

Ob sich ein Telekommunikationsunternehmen als Service Enabler oder Creator positionieren sollte, hängt dabei stark von den eigenen Ressourcen ab. Für den Use Case Real Event Streaming zum Beispiel empfiehlt es sich für Telkos, dedizierte 5G Konnektivität und Edge Cloud Computing bereitzustellen und den Dienst über ihr Entertainment Portfolio zu vermarkten. Die Entwicklung der für Virtual Reality (VR) benötigten Hardware wie VR Plattformen oder das 360° Kamera Equipment sollten sie dabei bei externen Partnern belassen, die bereits über die notwendige Expertise sowie über Vorteile in der kapital- und zeitintensiven Entwicklung und Produktion verfügen. Für die Telekommunikationsanbieter resultiert dies in einer Positionierung als Service Enabler und einer mittleren Wertschöpfungstiefe.

Die Infografik anbei ist für redaktionelle Zwecke frei verwendbar. Wir bitten um Quellennachweis: BearingPoint

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