Drei Tipps zum Prozessmanagement für die Manufacturing-Branche

Bernd Amberger ist Sales Director DACH, Head of Automotive & Manufacturing bei Pegasystems (Quelle:

München, 6. Oktober 2020 – Pegasystems, führender Anbieter von strategischen Software-Lösungen für Vertrieb, Marketing, Service und Operations, rät produktionsorientierten Unternehmen zu taktischer Vorgehensweise und intelligentem Prozessmanagement in der Krise.


Die aktuelle Krisensituation deckt schonungslos die Versäumnisse der letzten Jahre bei der Digitalisierung und der Prozessautomatisierung
innerhalb der Manufacturing-Branche auf. Dieses Problem zeigt sich in allen Bereichen, von Stahl- und Automobilproduzenten bis hin zu Maschinenbauern und Herstellern von medizinischen Geräten. Es betrifft weniger die Produktionsprozesse selbst, als die Geschäftsprozesse insgesamt über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Die Krise zeigt Unflexibilität und Langsamkeit an vielen Stellen der Value Chains, sei es bei Einkauf, Logistik, Produktion oder Vertrieb. Und auch die Verletzlichkeit globaler Lieferketten ist durch die Krise offensichtlich geworden. Beim Herunterfahren der Produktion hat dies keine nennenswerten Auswirkungen gehabt. Um so mehr jedoch werden die negativen Konsequenzen bei Wiederhochfahren unter den verschärften Bedingungen der Post-Corona-Ära spürbar werden.

Faktoren wie reduzierte Belegschaften und beschädigte oder gar gekappte Lieferketten zwingen die Hersteller zu verstärkten Anstrengungen bei der Digitalisierung, die nur über geeignete Prozessmanagement-Plattformen zu realisieren sind. Denn die anstehenden Aufgaben sind gewaltig: Komplexe Prozesse müssen unter anderem auch aufgrund von rechtlich teilweise geänderten Bedingungen neu geplant und umgesetzt werden – und dies in kürzester Zeit. Deshalb müssen alle Anstrengungen unter drei Leitmotiven geplant und umgesetzt werden:

· Konzentration auf Top-Prioritäten: Aktuell sind viele Projekte, insbesondere Großprojekte, auf Halt gesetzt. Denn die notwendigen Ressourcen dafür können weder strukturell noch finanziell und personell bereitgestellt werden. Stattdessen müssen die richtigen Prioritäten gesetzt werden und das bedeutet, die wichtigsten operativen Prozesse aufrechtzuerhalten. In der jetzigen Situation kann deshalb nur ein Motto gelten: Es geht erst einmal darum, zu überleben.

· Taktik statt Strategie: Auch die Zeit für langatmige Strategiedebatten ist derzeit nicht vorhanden. Die taktischen, operativen Maßnahmen müssen im Vordergrund stehen. Dabei darf allerdings nicht der Fehler gemacht werden, dies in einem Bottom-up-Prozess zu gestalten. Die Identifizierung der wirklich unternehmenskritischen Faktoren, wie etwa die aktuell wichtigsten Kundensegmente, muss zentral erfolgen und von dort müssen dann auch die nächsten Maßnahmen veranlasst werden. Mit diesen pragmatischen Schritten, sogenannten “Microjourneys”, können schnelle Erfolge über Silos hinweg realisiert werden.